Risikobewertungsprozess

Ein vollständiger Leitfaden zum Risikobewertungsprozess

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Lesedauer: etwa 6 Min.

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    Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sagte einmal: „Das größte Risiko besteht darin, kein Risiko einzugehen. In einer Welt, die sich sehr schnell verändert, ist die einzige zum Scheitern verurteilte Strategie, keine Risiken einzugehen.“

    Wahrscheinlich haben auch Sie im Laufe der Jahre ähnliche Ratschläge von bekannten Persönlichkeiten gehört (wir selbst haben im Zuge unserer Recherche für diesen Artikel gleich mehrere solcher Zitate gefunden). Und dennoch gibt es ohne Zweifel gewisse Risiken, die Ihr Unternehmen nicht eingehen sollte, insbesondere, wenn es um die potenzielle Gefährdung der Gesundheit und des Wohlbefindens Ihrer Mitarbeiter geht.

    Mithilfe eines Risikobewertungsprozesses können Unternehmen potenzielle Risiken ermitteln und sich auf diese vorbereiten, um katastrophale Folgen auf längere Sicht zu vermeiden und die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.

    Schritte zur Risikobewertung
    Schritte zur Risikobewertung (Klicken Sie auf das Bild, um es online zu bearbeiten)

    Was genau ist eine Risikobewertung?

    Im Rahmen eines Risikobewertungsprozesses nehmen Benutzer Ihr Unternehmen unter die Lupe, um:

    • Prozesse und Situationen zu ermitteln, die Schaden anrichten könnten, insbesondere an Personen;
    • die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der jeweiligen Gefahren sowie das Ausmaß der damit verbundenen Folgen zu bestimmen;
    • Entscheidungen über die vom Unternehmen zu ergreifenden Maßnahmen zu treffen, damit diese Gefahren verhindert bzw. die Risiken im Unternehmen kontrolliert werden können.

    Dabei ist es wichtig, zwischen Gefahren und Risiken zu unterscheiden. Als Gefahr wird alles bezeichnet, was Schaden verursachen kann. Dies bezieht sich unter anderem auf Arbeitsunfälle, Notfallsituationen, giftige Chemikalien, Mitarbeiterkonflikte, Stress usw. Ein Risiko hingegen beschreibt die Möglichkeit, dass eine Gefahr zu einem Schaden führt. Im Rahmen eines Risikobewertungsprozesses werden zunächst die Gefahren ermittelt und daraufhin das Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Gefahren berechnet.

    Die Ziele einer Risikobewertung variieren von Branche zu Branche, aber generell besteht das Ziel darin, Unternehmen dabei zu helfen, sich auf Risiken vorzubereiten und diesen zu begegnen. Andere Ziele beinhalten:

    • Bereitstellung einer Analyse potenzieller Bedrohungen
    • Vermeidung von Verletzungen oder Krankheiten
    • Einhaltung rechtlicher Anforderungen
    • Bewusstseinsbildung hinsichtlich Gefahren und Risiken
    • Erstellung einer Bestandsaufnahme der zur Verfügung stehenden Assets
    • Rechtfertigung der durch das Risikomanagement entstehenden Kosten
    • Festlegung des Budgets für die Beseitigung von Risiken
    • Ermittlung des ROI

    Unternehmen sollten in den folgenden Situationen eine Risikobewertung durchführen: vor der Einführung neuer Prozesse oder Abläufe sowie vor der Änderung bestehender Prozesse oder Abläufe (z. B. dem Austausch von Maschinen), oder wenn eine neue Gefahrenquelle identifiziert wird.

    Die in der Risikobewertung aufgeführten Schritte sind ein fester Bestandteil Ihres Gesundheits- und Sicherheitsmanagementplans und gewährleisten, dass Ihr Unternehmen auf jegliche Risiken vorbereitet ist.  

    5 Schritte im Risikobewertungsprozess

    Bevor Sie den Risikomanagementprozess einleiten, sollten Sie Folgendes bestimmen: den Umfang der Risikobewertung, die erforderlichen Ressourcen, die beteiligten Akteure sowie die zu befolgenden Gesetze und Vorschriften. Im Anschluss daran gilt es, die unten stehenden fünf Schritte zu befolgen.

    1. Identifizieren Sie die Gefahren

    Der erste Schritt zur Erstellung Ihres Risikobewertungsplans besteht darin, die Gefahren zu ermitteln, denen Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen ausgesetzt sind, einschließlich:

    • Naturkatastrophen (Flutkatastrophen, Tornados, Wirbelstürme, Erdbeben, Feuer usw.)
    • Biologische Gefahren (Pandemien, lebensmittelbedingte Krankheiten usw.)
    • Arbeitsunfälle (durch Stolpern und Ausrutschen bedingte Unfälle, Transportunfälle, bauliche Schäden, mechanische Ausfälle usw.)
    • Vorsätzliche Handlungen (Arbeitsstreiks, Demonstrationen, Bombendrohungen, Raubüberfälle, Brandstiftung usw.)
    • Technisch bedingte Ausfälle (Abbruch der Internetverbindung, Stromausfall usw.)
    • Gefahren durch chemische Stoffe (Asbest, Reinigungsflüssigkeiten usw.)
    • Gefahren für die mentale Gesundheit (übermäßige Arbeitsbelastung, Mobbing usw.)
    • Unterbrechungen der Lieferkette

    Schauen Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz um und ermitteln Sie die Prozesse und Abläufe, die Ihrem Unternehmen potenziell Schaden zufügen könnten. Dabei sollten Sie alle arbeitsbezogenen Aspekte berücksichtigen und auch Mitarbeiter im Homeoffice sowie nicht zur Routine gehörende Aufgaben wie Reparaturen und Wartungsarbeiten mitbedenken. Darüber hinaus sollten Sie Berichte über Unfälle und Zwischenfälle einsehen, um die Gefahren zu ermitteln, die sich bereits zuvor negativ auf Ihr Unternehmen ausgewirkt haben.

    Mit Lucidchart können Sie Aufgaben in potenzielle Gefahren und gefährdete Assets aufgliedern. Testen Sie unsere kostenlose Vorlage (siehe unten).

    Identifizierung und Analyse von Gefahren
    Identifizierung und Analyse von Gefahren (Klicken Sie auf das Bild, um es online zu bearbeiten)

    2. Bestimmen Sie, wer zu Schaden kommen könnte, und wie

    Während Sie sich in Ihrem Unternehmen umschauen, sollten Sie sich die folgende Frage stellen: Wie könnten unsere Mitarbeiter durch Geschäftsaktivitäten oder externe Faktoren zu Schaden kommen? Für jede Gefahr, die Sie im ersten Schritt identifiziert haben, sollten Sie ermitteln, wer bei Eintreten der Gefahr zu Schaden kommen könnte.

    3. Bewerten Sie die Risiken und treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen

    Nachdem Sie eine Liste mit potenziellen Gefahren zusammengestellt haben, müssen Sie abwägen, wie wahrscheinlich es ist, dass die Gefahr tatsächlich eintritt, und das Ausmaß der daraus resultierenden Folgen bestimmen. Anhand dieser Bewertung können Sie bestimmen, wo Sie das Risiko verringern sollten und welchen Gefahren Sie Priorität einräumen sollten.

    Überspringen Sie die nächsten Schritte und erfahren Sie, wie Sie ein Diagramm zur Risikobewertung erstellen können, das Sie bei diesem Prozess unterstützt.

    4. Protokollieren Sie Ihre Ergebnisse

    Wenn Sie mehr als fünf Mitarbeiter in Ihrem Büro haben, sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, Ihren Risikobewertungsprozess schriftlich festzuhalten. Ihr Plan sollte Folgendes umfassen: die von Ihnen ermittelten Gefahren und die davon betroffenen Personen sowie die beabsichtigten Maßnahmen zur Minderung der Gefahren. Aus dem Protokoll bzw. aus dem Risikobewertungsplan sollte hervorgehen, dass Sie:

    • eine ordnungsgemäße Überprüfung Ihres Arbeitsbereichs durchgeführt haben;
    • die betroffenen Personen ermittelt haben;
    • die offensichtlichen Gefahren kontrolliert und behoben haben;
    • Vorkehrungen zur Minimierung der Risiken eingeleitet haben;
    • Ihre Mitarbeiter in den Prozess einbezogen haben.

    Bei der Erstellung Ihres Risikobewertungsplans können Sie mithilfe von Lucidchart Prozesse visualisieren und dokumentieren. Registrieren Sie sich jetzt für Ihr kostenloses Konto!

    5. Überprüfen Sie die Risikobewertung und aktualisieren Sie sie gegebenenfalls

    Da sich Ihr Arbeitsplatz ständig verändert, ändern sich auch die für Ihr Unternehmen bestehenden Risiken. Mit der Einführung neuer Geräte, Verfahren und Mitarbeiter gehen auch neue Risiken einher. Deshalb sollte Sie den Risikobewertungsprozess regelmäßig überprüfen und aktualisieren, um auf neue Gefahren vorbereitet zu sein.

    So erstellen Sie ein Diagramm zur Risikobewertung

    Zwar müssen Sie sich der Risiken, denen Ihr Unternehmen ausgesetzt ist, bewusst sein, doch sollten Sie nicht versuchen, alle auf einmal zu beseitigen – die Risikominderung kann sich als teuer erweisen und Ihnen wertvolle Ressourcen kosten. Stattdessen sollten Sie bestimmte Risiken priorisieren, sodass Sie sich voll und ganz auf die Vermeidung der gravierendsten Gefahren konzentrieren können. Erstellen Sie ein Risikobewertungsdiagramm, um Ihre Risiken besser priorisieren zu können.

    Das Risikobewertungsdiagramm basiert auf dem Prinzip, dass sich ein Risiko aus zwei Hauptdimensionen zusammensetzt – Wahrscheinlichkeit und Auswirkung –, die jeweils auf einer Achse des Diagramms dargestellt werden. Anhand dieser beiden Metriken können Sie die Risiken im Diagramm darstellen und so die Prioritäten und die Zuteilung von Ressourcen festlegen.

    Diagramm zur Risikobewertung
    Diagramm zur Risikobewertung (Klicken Sie auf das Bild, um es online zu bearbeiten)

    Auf alles vorbereitet sein

    Indem Sie die oben genannten Schritte zur Risikobewertung befolgen, können Sie sämtliche potenziellen Risiken für Ihr Unternehmen in den Griff bekommen. Bereiten Sie sich mit Ihrem Risikobewertungsplan vor: Nehmen Sie sich die Zeit, die Gefahren für Ihr Unternehmen zu erkennen, und finden Sie heraus, wie Sie diese bewältigen können.

    Risikobewertung

    Jetzt ist es an der Zeit, Ihren eigenen Risikomanagementprozess zu erstellen. Hier sind fünf Schritte, die Ihnen den Einstieg erleichtern.

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    Lucidchart

    Lucidchart, eine Cloud-basierte Anwendung für intelligente Diagrammerstellung, ist eine Kernkomponente der visuellen Kollaborationssuite von Lucid Software. Mit dieser intuitiven, Cloud-basierten Lösung können Teams in Echtzeit zusammenarbeiten, um Flussdiagramme, Mockups, UML-Diagramme, Customer Journey Maps und mehr zu erstellen. Lucidchart unterstützt Teams dabei, die Zukunft schneller zu gestalten. Lucid ist stolz darauf, dass Spitzenunternehmen auf der ganzen Welt seine Produkte nutzen, darunter Kunden wie Google, GE und NBC Universal sowie 99 % der Fortune 500. Lucid arbeitet mit branchenführenden Partnern wie Google, Atlassian und Microsoft zusammen. Seit seiner Gründung wurde Lucid mit zahlreichen Preisen für seine Produkte, Geschäftspraktiken und Unternehmenskultur gewürdigt. Weitere Informationen finden Sie unter lucidchart.com.

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